Teure billige Dämmung

Seit Anfang Okober 2016 wird in Deutschland eine EU-Richtlinie umgesetzt, nach der Hexabromcyclododecan (HBCD) als Sondermüll gilt und daher nicht mehr in Müllverbrennungsanlagen angenommen wird. HBCD wurde und wird als Flammschutzmittel bei Dämmmaterial eingesetzt. Insbesondere das meist eingesetzte und vermeintlich billige Polystyrol (Styropor) als Dämmmaterial wurde damit behandelt. Jetzt nach Inkrafttreten der Richtlinie steht die Baubranche vor einem "Entsorgungsnotstand". Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft geht von jährlichen Mehrbelastungen von bis zu 240 Millionen Euro aus. Der Grünen-Abgeordnete Chris Kühn konstatiert, dass viele Hausbesitzer jetzt die Quittung dafür bekommen, auf den anscheinend günstigsten Dämmstoff gesetzt zu haben. Auch für die staatliche Förderung von energetischen Sanierungen war es egal, was genau man sich da an die Hauswand klebt. Bei der Förderung von Baustoffen dürfen nicht nur die Produktionskosten berücksichtigt werden. Jedes Jahr fallen bis zu 60.000 Tonnen Dämmstoffabfall an. Eine Tonne kann bis zu 4.000 Euro Entsorgungskosten verursachen. Auch die Bauindustrie sieht sich einem völlig neuen Problem gegenüber, denn viele Entsorgungsunternehmen holen das problematische Material noch nicht einmal mehr von den Baustellen ab. Die gesamte Baustellenlogistik droht zusammenzubrechen. Quelle: Wirtschaftswoche Angesichts dieser Probleme erscheinen Dämmmaterialien aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen, die sich mitunter bereits seit Jahrhunderten bewährt haben, auch bei der Kostenbetrachtung in einem neuen positiven Licht. Mehr Informationen zur Dämmung mit Schilfrohrplatten finden Sie hier.
Dämmwahn mit Polystyrol in Deutschland