Die Form des Reetdaches und Ausführungsdetails

Dachneigung

Je größer der Winkel der Dachneigung ist, desto weniger Regenwasser dringt in die Dachhaut ein und desto kürzer ist die Zeit, die das Reetdach braucht, um nach einem Regenschauer wieder zu trocknen. 25° Dachneigung => bis zu 15 Jahre
30° Dachneigung => 10-20 Jahre
45° Dachneigung => 25-45 Jahre
50° Dachneigung => 45 Jahre und länger
(Quelle: Vakfederatie Rietdekkers, www.riet.com)

Kehlen

Bei Kehlen treffen mehrere Probleme aufeinander. Wenn sie nicht vom Konzept her zu vermeiden sind, dann bedarf es besonderer Maßnahmen, um eine Haltbarkeit von mehr als 12-15 Jahren zu erzielen.

Gaubenfenster

Gaubenfenster sollten einen ausreichenden Abstand zu anderen Gauben und zu Kehlen haben, so dass die Feuchtigkeitsbelastung für die dazwischen liegende Fläche nicht zu hoch wird (vgl. Abbildung 3). Im abgebildeten Fall werden die Dachabschnitte zwischen den Gauben und der Kehle des Vorbaus nur wenige Jahre halten.
Für die Haltbarkeit einer Dachgaube spielt deren Neigungswinkel eine wichtige Rolle, er sollte laut Fachregeln der Reetdachdeckung 38° nicht unterschreiten. Ist der Neigungswinkel über einer Gaube zu niedrig, kann das Regenwasser nicht richtig abtropfen, dringt tief in die Deckung ein und durchfeuchtet diese komplett.

Die Halmneigung

Die Halmneigung ergibt sich aus dem Verhältnis der Stärke der Dacheindeckung und der Länge des verwendeten Schilfrohrs. Generell sollte die Neigung der Reethalme 30° nicht unterschreiten. Ist die Neigung der Reethalme geringer als 30°, kann das Regen- bzw. Tauwasser schwerer von Halm zu Halm tropfen und gegebenenfalls tiefer in die Dachdeckung eindringen.