Das geschraubte Rohrdach

Allgemein:

Die Schraubtechnik wurde in Dänemark erstmals eingesetzt und Anfang der 1980er Jahre in Deutschland und Holland eingeführt. Die Schraubtechnik ist eine moderne und zeitsparende Variante des gebundenen Reetdaches.

Vorteile des geschraubten Reetdaches sind:

  • Die geschraubte Dachdeckung kann von einer Person durchgeführt werden.
  • Die Schraubtechnik ist zeitsparend, weil der Dachdecker mit vorgefertigten Schrauben arbeitet und den Bindedraht nicht aufwendig hinter der Lattung längsführen muss.
  • Ausgebaute Dachböden können einfach neu gedeckt werden, ohne dass die Innenverkleidung oder Dämmung entfernt werden muss.
  • Durch den Stangendraht erhält die Deckung eine gute Festigkeit.
  • Die Decktechnik des Schraubens ist zeitsparend und erlaubt ein schnelleres Decken. Zudem ist es mit geringerer körperlicher Anstrengung des Dachdeckers verbunden als das Binden bzw. Nähen.
Ein Nachteil des geschraubten Daches könnte darin liegen, dass die Bindung des geschraubten Daches nicht die gleiche Festigkeit erreicht, wie bei dem gebundenen bzw. genähten Dach. Die Ursache liegt darin, dass der Bindedraht durch die Drehbewegung des Rödlers schneller reißt als bei der Zugbelastung des Nähens oder Bindens. Ein weiterer Nachteil könnte sein, dass keine visuelle Kontrolle der Schrauben möglich ist. 

Die Ausführung:

Anstatt wie bei dem gebundenen oder genähtem Reetdach den Bindedraht unter der Dachlatte durchzuführen und diesen dann festzuziehen, wird eine vorgefertigte Schraube, um die mittig ein Bindedraht umwickelt ist, mit einem Akkuschrauber, der mit einer Schraubverlängerung versehen ist, von oben durch die Reetschicht in der Dachlattung versenkt. In einem zweiten Arbeitsschritt werden dann die beiden Enden des Bindedrahtes oberhalb des Stangendrahtes mit Hilfe eines Rödlers verdreht und so der Stangendraht auf die Reetschicht gepresst. Der Abstand der Schrauben darf 20 cm nicht übersteigen. Ansonsten gleicht die geschraubte Ausführung der gebundenen.